Wie fängt man an?
Viele Neuinteressenten entdecken die Alpakas zum Beispiel via Internet oder durch einen TV-Bericht und überlegen sich, ob sie sich auch solche niedlichen Tiere halten möchten oder können.
Es hat sich gezeigt, dass sich die Haltung und Zucht von Alpakas auch für völlige Quereinsteiger eignet; jedoch sollten Sie sich vorher sachkundig machen. Dies ist auch gesetzlich vorgeschrieben (s.u.).
Wie fängt man also an?
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einige Züchter haben mit Wallachen oder einer kleinen Gruppe Junghengsten angefangen, um zunächst zu schauen, ob ihnen der Umgang mit den Tieren liegt. Andere fangen direkt mit dem Kauf von trächtigen Zuchtstuten oder Stutfohlen an.
Es gibt zwei Rassen, die seltenene und eleganten Suri Alpakas und die knuffigen Huacaya Alpakas, die wie lebendige Teddybären aussehen. Hier gibt es sehr viele Farbschattierungen und verschiedene Zuchtlinien. Mittlerweile bestehen in Deutschland drei Verbände mit einem Register für Zuchttiere. Alle drei bieten ein Screening (Körung oder Bewertung durch unabhängige Fachleute) und eine Registratur mit DNA an.
Zielsetzung
Wie man anfängt, hängt oft von der Zielsetzung ab und auch vom Geldbeutel. Möchte man nur Freude an den Tieren haben oder sieht man die Zucht auch als Invest-ment oder Diversifikation z.B. für einen landwirtschaftlichen Betrieb?
Für die meisten ist es so, dass sie sowohl Freude an den Tieren und am Leben auf dem Lande haben als auch die Zucht der Alpakas als Ausgleich vom Arbeitsleben sehen. Trotzdem betrachten sie ihr Investment in die Alpakazucht auch als ernsthafte Anlage in die Zukunft. Immerhin investieren sie oftmals ihr ganzes Erspartes in die Tiere.
Die eigene Herde soll anwachsen und das Ziel ist ein gutes Nebeneinkommen zu erwirtschaften. Die Qualität der eigenen Herde muss sich daher ständig steigern, um hochwertige Wollfaser zu ernten, die man langfristig in die schönsten Endprodukte veredeln lassen kann.
Natürlich ist es so, dass wir Alpakazüchter kurz bis mittel-fristig die größten Einnahmen durch den Verkauf von Nachzucht oder trächtigen Stuten aus der Herde haben werden. Auch die Einnahmen durch Decktaxen spielen eine nicht unerhebliche Rolle, wenn Sie einen oder mehrere gute Hengste in ihrem Bestand haben. Langfristig jedoch werden die Herden anwachsen und sicherlich werden dann viele Züchter ein stetes Einkommen auch mit dem Verkauf von modischen Endprodukten ihrer Tiere erzielen. Das ist aber zunächst noch Zukunftsmusik.
Wie fängt man also an?
Bitte nicht mit einem "Pärchen"!!!
Eine englische Züchterin, die in 1999 mit der Zucht angefangen hatte, empfahl mit den besten Stuten, die man sich leisten kann, anzufangen und immer zu den besten verfügbaren Hengsten zum Decken zu gehen. Einen eigenen Deckhengst sich zu leisten ist natürlich von Vorteil, aber dies ist eine Geldfrage, denn ein guter Deckhengst kostet weit mehr als eine Stute, da er ja besser sein muss als die Masse der Stuten, um die Zucht zu verbessern.
Wenn man also mit ein, zwei oder mehr trächtigen Stuten anfängt und immer zu einem guten Hengst zum Decken geht, hat man die Möglichkeit sofort ganz oben mit zu spielen und mit der eigenen Nachzucht möglicherweise auch bei Zuchtaustellungen sehr gut abzuschneiden.
Man kann sich auch von vornherein z.B. auf seltene Farben konzentrieren.
Eine andere Strategie ist es, günstige Tiere zu kaufen,
also auf Masse zu gehen, und die Zucht mit guten Hengsten voranzubringen. Davon ist allerdings abzuraten, da die Masse natürlich in absehbarer Zeit noch in Südamerika produziert wird. Andererseits ist es für viele die einzige Möglichkeit, mit diesen Tieren zu züchten.
Denn eins ist klar: Es ist ein Privileg, diese edlen und besonderen Geschöpfe zu halten und die Zucht dieser Tiere zu betreiben. Die Tiere steigern unsere Lebensqualität erheblich. Im alten Inkareich soll die Zucht von Alpakas nur dem Inkaherrscher selber, der Kirche und wenigen Adligen vorbehalten gewesen sein.